Die Deutsche Bahn hat bekannt gegeben, dass ihre internationalen Bahnverbindungen bei der deutschen Öffentlichkeit immer beliebter werden: Reisen aus Deutschland ins Ausland sind im Vergleich zu 2019 um 30 Prozent gestiegen, und im Jahr 2023 entscheiden sich bereits 4,4 Millionen Reisende für internationale Reisen mit der DB.
Immer mehr Deutsche reisen mit der Bahn ins Ausland
Im Jahr 2022 nutzten mehr als 21 Millionen Menschen die Dienste der Deutschen Bahn, um aus der Bundesrepublik über internationale Grenzen zu reisen. Solche Fahrten machten 16 Prozent der Fahrten der Fahrgäste bei Europas größtem Bahnunternehmen aus.
Im Vergleich zum bisherigen Rekordjahr 2019 bedeutete dies einen Anstieg der Auslandsreisen um 30 Prozent. Am beliebtesten waren die Nachbarländer Deutschlands, insbesondere Frankreich und Österreich.
„Der internationale Fernverkehr ist nicht nur für die Deutsche Bahn von zentraler Bedeutung, der große Zuspruch steht auch dafür, dass Europa durch die Schiene zusammenwächst“, sagte Vorstandsvorsitzender Richard Lutz am Dienstag in einer Erklärung.
Die Deutsche Bahn liegt am Bahnübergang des aktuellen Geschehens
Während Lutz die Leistungen der Deutschen Bahn auf dem gesamten Kontinent hervorheben wollte, weisen Branchenkritiker und die breite Öffentlichkeit in Deutschland häufig darauf hin, dass das Unternehmen einige Mängel aufweist.
Obwohl sich die Verbindungen der Deutschen Bahn in andere nordeuropäische Länder und Städte wie Paris, Amsterdam oder Stockholm als die beliebtesten und am besten angebundenen Ziele für internationale Zugreisen aus Deutschland erweisen, ist der Bahnriese nicht so gut integriert oder pünktlich, wenn es um die Überfahrt geht Die europäischen Grenzen liegen weiter südlich.
Im Jahr 2022 war die Deutsche Bahn für die am häufigsten verspäteten Züge in der Schweiz verantwortlich und veranlasste die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB), mehrere chronisch verspätete internationale Verbindungen einzustellen. Auch die Pünktlichkeitsraten innerhalb der Grenzen der Bundesrepublik haben sich in den letzten Jahren nicht mehr als so erfolgreich erwiesen: Die Verspätungen im Jahr 2022 gelten als die schlimmsten seit 10 Jahren und die Zahlen für 2023 sehen bereits schlechter aus als erwartet.
Mit der Einführung des 49-Euro-Deutschlandtickets am 1. Mai und den 45 Milliarden Euro, die die Deutsche Bahn im Rahmen des jüngsten Klimapakets der Bundesregierung veranschlagt, rückt das Unternehmen mittlerweile in den Mittelpunkt der deutschen Verkehrswende.
Für zusätzliche Spannungen sorgten in den letzten Monaten bundesweite Streiks, die durch die Forderung von Mitarbeitern der Deutschen Bahn nach Lohnerhöhungen entsprechend der deutschen Inflationsrate ausgelöst wurden.